Unsere Europatouren | Unterwegs mit Hund

Sardinien Teil 1

29. März 2018

Unser erster großer Urlaub mit dem Wohnmobil. Sardinien hatten wir zuerst gar nicht im Visier. Wir wollten eigentlich nur an die Küste von Italien und da stehen bleiben, wo es uns gefällt. Vom Wetter her, hätten wir den Urlaub gar nicht besser planen können. In Deutschland war gerade wieder der Winter herein gebrochen und es kam noch einmal zu heftigen Schneefällen. In Sardinien erwartete uns Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen.  Da wir ja eigentlich nur an den Strand von Italien wollten, haben wir auch nicht den kürzesten Weg genommen und sind über Südtirol runter gefahren. Leider regnete es dort wie aus Kübeln und die Wetterapp zeigte, dass es auf den italienischen Inseln besser aussah. Also den Abzweig nach Genua genommen und zum Hafen gefahren. Das alles ohne Navigationsgerät, denn im Wohnmobil ist nur ein Radio eingebaut. Ohne CD, schlechter Senderempfang und die Lautsprecher sind ein Witz. Wir hatten viel Zeit uns zu unterhalten und ich konnte lerne, wie man eine Straßenkarte zu benutzen hat. Das Zusammenfalten ist echt eine Kunst für sich. Der Hafen von Genua ist aber gut ausgeschildert und leicht zu finden. Den Schalter zum Ticket kaufen leider nicht. Der ist direkt im Einkaufscenter. Wir rechneten gar nicht damit, dass in nächster Zeit eine Fähre rüber gehen würde, aber wir hatten Glück. Die Boardingzeit hatte zwar schon begonnen, aber wir sollten uns eben beeilen. Während der Buchung auf schlechtem Englisch, Brockenweise italienisch und Handzeichen, musste ich runter zum Wohnmobil flitzen und die Hundeausweise holen. An die hatte ich leider nicht gedacht. Kurz bevor ich das Wohnmobil erreichte, gab es einen höllischen Knall und das Gebäude bebte. Ich dachte sofort an eine Explosion. Die Wachposten um mich herum blieben aber ruhig und ich konnte die Ausweise holen. Beim Hochlaufen zum Einkaufscenter wusste ich dann woher der Knall kam: es hatte ein heftiges Gewitter eingesetzt und es donnerte und blitzte ordentlich. Mein Freund erwartete mich dann mit einem Rüffel, weil ich mein Handy auf lautlos hatte. Auch er hatte den Knall gehört und gedacht, dass es im unteren Teil des Gebäudes eine Explosion gegeben hatte. Viel Zeit blieb uns dann nicht mehr, denn wir mussten aufs Schiff. Das Boarding und die Schilder zur Fähre waren sehr verwirrend. Wir waren uns nicht sicher, ob wir überhaupt auf der richtigen Fähre waren. Überall stand was von Tunis. Aber würde schon schief gehen. An der Rezeption brach man auch nicht in Panik aus, weil wir auf dem falschen Schiff waren und bekamen unsere Kabinenkarte und Schlösser für die Zwinger, für die Hunde.

Hafen von Genua

Die Zwinger sind auf dieser Fähre nicht unbedingt das Hundeparadies. Der Kleinen wollten wir das nicht antun und haben sie mit in die Kabine geschmuggelt. Da blieb sie auch, während wir essen waren. Von den Griechenlandfähren sind wir eigentlich sehr gute, einheimische Kost gewohnt. Das Selbstbedienungsrestaurant von der Tirreniafähren bekommt nicht mal einen Stern: kaltes, trockenes und ungewürztes Gemüse und Fleisch. Die Kabinen rechtfertigen auch nicht so recht den Preis von knapp 550 Euro. Es ist sehr warm darin. Zwei Doppelstockbetten und total zerfranste Handtücher. Dafür war es sauber und nicht laut.

Zur Begrüßung ganz viel Sonne

Von Genua nach Porto Torres ( andere Häfen wurden zu unserer Zeit nicht angelaufen) sind es 12 Stunden Fahrzeit und wir konnten ganz entspannt ausschlafen. So ganz war ich noch nicht überzeugt, dass wir richtig landen würden und schaltete sicherheitshalber mal Google Maps ein. Aber wir waren kurz vor Sardinien und nicht Tunesien. So und nun? Wo fahren wir hin? Erst einmal runter vom Hafengelände, ein Stückchen Natur suchen und mit den Hunden eine ordendtliche Gassirunde gehen. Und dann einen Blick auf die Karte von Sardinien. Wohnmobilbekannte hatten berichtet, dass der Süden sehr schön sei. Unser Ziel war erst einmal die Hauptstadt Cagliari. Und dann wollten wir nach und nach die Ostküste erkunden und über den nördlichen Teil zurück nach Porto Torres fahren. Aber erst einmal Frühstück: Cappuccino und ein Panini am Autogrill. Köstlich. Warum schmeckt jeder italienische Kaffee von der Tanke besser als in einem deutschen Restaurant? Frisch gestärkt fuhren wir die 230 km zur sardischen Hauptstadt und direkt ans Meer. Der Duft der Insel einzigartig. Es riecht überall nach Kräutern. Thymian und Rosmarin wachsen am Straßenrand und letzteres wird gerne auf Straßeninseln, als Gartenhecke oder Stadtbegrünung genutzt. Die lilablassblauen Blüten sieht man überall.

Die ganze Insel riecht nach frischern Kräutern

Unser erster Stellplatz war in Spiaggia di Porta Corallo, der Bellavista Camperservice. Die Auswahl ist zu dieser Jahreszeit auch nicht sehr groß. Die meisten Camping/Stellplätze haben noch zu. Der Platz ist sehr schön gelegen, nur 200 m zu einem endlos weiten Sandstrand. 13 Euro pro Nacht. Wir mussten nur 10 Euro zahlen, da der Stellplatz eine einzige Baustelle war. Toiletten gab es, aber die Duschen wurden gerade erst umgebaut. Im Preis inbegriffen sind: Strom, Wasser, Entsorgung von Grauwasser und Chemietoilette. Hunde erlaubt. Leider hatten auch noch die umliegenden Restaurants zu und wir mussten auf unsere Reserven zurück greifen: Erbsensuppe aus der Dose. Nachbarcamper gab es nicht viele. Einen sehr altes Kastenwagenwohnmobil aus der Schweiz und drei Herren in ihrem jeweils eigenen Wohnmobil. Wir kamen ins Gespräch und wussten da noch nicht, dass wir uns noch einmal wiedersehen würden. Durch die fehlende Dusche vor Ort mussten wir dann unsere eigene im Wohnmobil testen. Was sich als Problem herausstellte. Das Wasser wurde nicht warm. Herum probiert, an Hebeln gedreht und gewartet. Die Bedienungsanleitung des Wohnmobils zu lesen macht schlauer. Und plötzlich kam heißes Wasser aus der Brause. Ein bisschen beengt, aber völlig ausreichend.

Der zweite Teil folgt. Noch mehr Fotos gibt es auf Instagram. Ich wünsche Euch schöne Ostern und eine entspannte Auszeit.

Angekommen…

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