Unsere Europatouren | Unterwegs mit Hund

Roadtrip Italien und Südfrankreich

20. August 2023

Fast 1500 km vom Schwabenländle , über den Gardasee, entlang der Côte d’Azur zum Mikrostaat Monaco und den Traumstrand in Agde. Unsere Campingplatzempfehlungen für spannende Ausflüge und die wichtigsten Informationen zur Route. Und was hat es mit dem Schweinchenstrand auf sich?

Es geht los

Unsere erste Etappe verlief von Stuttgart nach Manerba, an den Gardasee. Sobald wir auf der Autobahn Richtung Süden sind, werden wir vom glückseligen Freiheitsgefühl gepackt. Obwohl wir die Strecke schon so oft gefahren sind, entdecken wir immer wieder Spannendes. Und dieses Mal haben wir uns nicht für den tollen Campingplatz in Lazise entschieden, sondern wollten mal etwas Neues ausprobieren. Wir haben uns den Campingplatz San Biagio ausgesucht. Die Straße zum Camp ist recht eng und wir fanden keine Möglichkeit, vor der Einfahrt zu parken und sind auf den Platz vor die Rezeption gefahren. Kopfschüttelt kam die Dame aus ihrem Büro und erklärte uns, dass wir hinter das Gebäude fahren sollten. Kein Hinweisschild oder Ähnliches, wie man parken soll, wenn man das erste Mal auf den Platz kommt. An der Rezeption spricht man perfekt Deutsch und wir bekamen alles ausführlich erklärt und durften uns einen Platz aussuchen. Da wir mit Anhänger unterwegs waren, kamen nur begrenzt Stellplätze infrage. Wir fanden schnell ein schattiges Plätzchen, nur leider direkt neben einem Wohnwagengespann und wir wollten dem Pärchen ungern auf die Pelle rücken. Aber es waren noch einige andere Plätze frei und wir fragten an der Rezeption, ob wir nicht zwei oder drei Stellplätze weiter stehen konnten. Leider nicht. Alles reserviert. In der knappen Woche, wo wir dort waren, wurden die Plätze nicht belegt. Und während wir mit der Rezeptionistin plaudern, rollt das nächste Wohnmobil durch die Einfahrt und stellt sich an dieselbe Stelle, wie wir ein paar Minuten zuvor. Selbes Spiel, die Camper wurden gebeten, weiter zu fahren. Dabei erklärte sie uns, wie blöd manche Camper doch seien und einfach auf den Vorplatz fahren würden. Dass wir kurz vorher auch so blöde Camper gewesen waren, hatte sie wohl schon wieder vergessen.

Campingplatz San Biagio
Campingplatz San Biagio

Der Campingplatz ist großzügig angelegt, durch die vielen Bäume hat es ausreichend Schattenplätze und der Sanitärbereich war jederzeit sauber. Der Strand ist leider nur kurz und hat sehr große Kiesel. Für kleine Kinder zum Sandeln nicht geeignet. Vom Camp aus kann man direkt am Wasser an den Hafen von Manerba schlendern. Dort gibt es kleine Restaurants und jede Menge Möglichkeiten, ein italienisches Gelato zu genießen. Aber auch auf dem Campingplatz hat es ein sehr gutes Restaurant mit großer Auswahl an Pizzen und Pasta. Es empfiehlt sich, einen Platz am Abend zu reservieren, dann kann man einen der beliebten Tische direkt am Wasser ergattern.

Ristorante San Biagio

Menton

In der zweiten Etappe ging bis nach Menton, an die Côte d’Azur auf den Campingplatz Plateau Saint Michel. Wir haben den Campingplatz gewählt, weil es von dort aus nur 11 km nach Monaco sind. Wer nicht einen kleinen Oldtimer im Anhänger hat, kann auch von Menton aus mit dem Bus nach Monaco fahren. Der Nachteil des Campingplatzes ist, dass es keine Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe gibt. Wenn man in den Ort möchte, muss man sehr viele Stufen hinunter und später wieder hinauf laufen. Bei den heißen Temperaturen war das wirklich anstrengend. Zum Glück konnten wir mit unserem Fiat 500 den nächsten Supermarkt anfahren und bis unter den Rand mit Einkäufen füllen.

Blick auf Menton vom Campingplatz

Monaco

Wenn ich Monaco höre, denke ich an Grace Kelly, Casino und Steuerparadies. Schon die Fahrt von Menton zum Zwergenstaat ist spektakulär. Entlang der Küste mit Blick auf tiefblaues Meer kommt hinter einer Kurve die Aussicht auf ein Häusermeer mit Wolkenkratzern. Umgeben von grünen Bergen.

Mikrostaat Monaco

Monaco ist unbedingt einen Besuch wert. Eine Mischung aus neuer und alter Architektur, glamouröser Glanz und Mittelmeerflair. Noch nie wurde unser kleiner Flitzer so viel fotografiert wie in dem Mikrostaat. Wir sind die Formel 1 Strecke abgefahren und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt. Am Jachthafen kann man die luxuriösen Schiffe bestaunen und sich in die Welt der Reichen und Schönen träumen. Oder vielleicht ein Besuch im Casino? Leider fehlte uns die richtige Kleidung und noch mehr das passende Kleingeld.

Cap dÀgde – das Strandparadies

Unsere letzte Etappe führte uns zum laut Google schönsten Nacktbadestrand der Welt und für Muschelsammler sehr lohnenswerten Naturistencampingplatz Renè Oltra. Im vergangenen Jahr haben wir auf Korsika das FKK Camping für uns entdeckt. Den ganzen Tag splitterfasernackt am Strand laufen, Fahrrad fahren oder in der Outdoorküche kochen. Für uns traumhaft schön, für andere vielleicht unvorstellbar. Man kann es sich wie ein Dorf vorstellen, wo alle nackt sind. Egal, ob im Restaurant oder Friseur. Das Einzige, wo ich es unangebracht finde, ist im Supermarkt. Auf Korsika gab es die klare Anweisung, dass im Restaurant und Supermarkt Kleidung getragen werden muss. In diesem FKK Campingplatz darf man auch dort ohne gehen. So richtig erklären kann ich mein Unbehagen nicht. Vielleicht aus hygienischer Sicht. Aber niemand guckt komisch, wenn man bekleidet einkauft.

Was ist der Schweinchenstrand?

In erster Linie ist René Oltra ein familienfreundlicher FKK Campingplatz mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Aber ich denke, dass der größte Teil nicht nur wegen des Tennisplatzes oder dem Fitnessparcour kommt, sondern um die Swingerkultur zu erleben oder kennenzulernen. Und an einem Strandabschnitt wird sich eben nicht nur gesonnt, sondern auch Zärtlichkeiten und mehr ausgetauscht. Bevor Du jetzt bis unter die Haarwurzeln errötest und die Seite ganz schnell schließt, möchte ich Dir von meinen Erfahrungen berichten. Ganz langsam habe ich mich an das Thema freie Liebe herangetastet und das begann mit Beobachten. Zum Anfang war es natürlich ungewohnt, andere Paare beim Sex zu sehen. Schnell fanden sich einzelne Herren und oder Pärchen dazu und guckten aus der Nähe. Wenn es nicht gewünscht wird, dass jemand bei dem Liebesspiel mitmacht, reicht eine kleine Handbewegung und es wurde sich wieder zurückgezogen. Ich bin einige Male alleine am Strand und durch das Dorf gelaufen. Nackt. Und ich habe mich nicht ein einziges Mal unwohl gefühlt, obwohl ich öfter angesprochen wurde, ob ich „Liebe machen“ möchte. Ein Lächeln und ein Kopfschütteln hat gereicht, dass das Thema nicht weiter vertieft wurde. Am Strand hat sich ein Mann so hingesetzt, dass er freien Blick zwischen meine Beine hatte. Ignoriert und mein Buch weiter gelesen. Da hat er ganz schnell das Interesse verloren.

Am Abend werfen sich die Damen und Herren in Schale und steuern einen der Swingerclubs oder Bars an. Der Dresscode ist erotisch und ich bin ganz begeistert, was die Franzosen an wunderschönen Dessous, Spitzchenkleidchen oder Lackoutfits tragen. An den Clubs hängen Benimmregeln in allen Sprachen. Etwas lustig übersetzt, aber für jeden verständlich, dass ein „NEIN“ auch ein Nein bedeutet. Vorwiegend an den Wochenenden wird ausgelassen gefeiert. Ich hoffe, dass ich Dir einen guten Einblick geben konnte. Vielleicht hast Du Fragen? Dann kannst Du mir gerne mailen und ich versuche Dir bestmöglich zu antworten.

Die Parzellen sind schön groß und man kann sogar an den Dünen stehen. Schattenplätze sind rar. Die sanitären Anlagen sind gepflegt, man muss nur wenige Meter bis zum Strand laufen und Hunde sind dort nicht verboten. Sie bekommen vom Campingplatz eine Hundemarke fürs Halsband, auf der die Nummer der Parzelle geschrieben ist. Falls mal ein Racker ausbüxt.

Ich wünsche Euch noch eine schöne Sommerzeit. Mich würde interessieren, ob Ihr auch schon einmal einen FKK- Urlaub gemacht habt. Oder kommt das gar nicht infrage?

  1. Ja einmal FKK immer FKK. Was hasse ich nasse Badehosen.
    René Oltra waren wir letztes Jahr. Traumhafter Strand. Wir haben Unmengen Muscheln gesammelt.
    Ansonsten sind wir am liebsten auf Valalta in Kroatien.

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