Auf dem Rückweg aus den Vogesen haben wir einen Zwischenstopp in Rheinmünster gemacht. Mein Freund war vor 20 Jahren auf dem Campingplatz Oberrhein gewesen und wollte wissen, ob es noch genauso gut ist wie damals. Außerdem suchen wir nach einem schönen Campingplatz, der nicht so weit von uns zu Hause weg ist, um einfach nur mal einen kurzen Wochenendausflug zu machen.
Ich habe lang überlegt, ob ich überhaupt einen Beitrag über den Campingplatz schreiben soll, denn ehrlichweise hat es mir auf diesem überhaupt nicht gefallen. Die größte Enttäuschung waren für mich die zwei Badeseen. Für mich als Kind von der mecklenburgischen Seenplatte sind das nur zwei große Teiche und keine Seen. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie eng es in der Hochsaison an den Ufern ist. Schon die Begrüßung an der Rezeption fand ich nicht einladend. Eine Übersichtskarte wurde uns ausgehändigt und wir sollten uns etwas aussuchen. Keine Erklärung oder Beratung, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass wir nicht erwünscht sind. Zu unserer Zeit waren mehr Dauercamper als Besucher dort und ich habe mich echt über diese gewundert. Kein „ Hallo“ oder „Guten Tag“. Es wurde eher kritisch auf die Hunde geguckt. Wir haben uns für einen Wohnmobilstellplatz etwas abseits entschieden, damit wir mit unseren Hunden niemand belästigen. Dieser war sehr großzügig und mit Strom und Wasser versehen. Ein Wasseranschluss direkt am Platz ist ja eher selten und zum Kochen ist das schon eine feine Sache. Oberhalb unseres Wohnmobils war gleich ein Weg zum Gassi gehen. Perfekt, wenn man nicht erst über den ganzen Campingplatz marschieren muss. Viel Gelegenheit die Gegend zu erkunden hatten wir allerdings nicht, denn es hat die ganze Woche geregnet. Dafür kann der Campingplatz natürlich nichts. Am Rhein hatten wir den Weg für uns alleine und konnten die Hunde auch mal springen lassen.
Mit Essen kann man mich einfach glücklich machen und im Restaurant „ Zur Theke“ gibt es wirklich gute Schnitzel. Wir haben unsere abgeholt und in den wenigen regenfreien Momenten vor dem Wohnmobil gegessen. Im Supermarkt findet man auch die wichtigsten Sachen, die man zum satt werden braucht. Und noch wichtiger: Lesestoff. Wir hatten hin und her überlegt, ob wir weiter fahren, aber der Wetterbericht zeigte uns, dass es überall so miese Petrich war und da konnten wir genauso gut da bleiben. Mein Schatz hatte endlich Zeit für seine alten Wohnmobilzeitschriften und ich für einen sehr fesselnden Thriller. Obwohl mir das nicht immer gut tut. Abends, im Dunkeln zu den sanitären Anlagen zu laufen, lässt mir die Nackenhaare hoch stehen. Und manchmal geht da meine Fantasie mit mir durch. Gibt es eigentlich einen Krimi, der auf einem Campingplatz spielt oder ein Mord im Wohnmobil? Wenn ihr einen kennt, dann freue ich mich über Tipps. Die Toiletten und Duschen sind aber nicht zum Fürchten auf dem Campingplatz. Alles sehr sauber und ordentlich.
Vielleicht geben wir dem Campingplatz im Sommer nochmal eine zweite Chance, wenn das Wetter besser ist. Jetzt geht es erst einmal wieder Richtung Heimat. Nach dem Urlaub ist ja auch vor dem Urlaub und wir haben schon einen Plan im Kopf. Der wird dann in den nächsten Tag meiner Tochter vorgelegt, denn die wird die Pfingstferien das erste Mal längere Zeit mit uns campen gehen. Wünsche Euch eine guten Start in den Juni.