Nach unserem letzten Campingurlaub am Gardasee wollte unser Teenager die Berge entdecken. Aber bitte mit Bademöglichkeit. Und da bietet sich Kärnten wunderbar an. Glasklare Seen, Berge zum Wandern und ganz viel Natur. Und mit dem Seecamping Schluga haben wir einen richtigen Glücksgriff gemacht. Da hat einfach alles gestimmt. Für Camping mit Kindern und/oder Hunden sehr zu empfehlen. Nur 300 m zum Pressegger See, an dem es auch einen kleinen Hundestrand und FKK Bereich gibt. *unbezahlte Werbung*
Wir hatten mal wieder in letzter Sekunde einen Campingplatz gesucht und in der Hauptsaison noch etwas freies zu bekommen, war mit viel Recherche und Telefonaten verbunden. Der Schluga Campingplatz war unsere letzte Rettung und hatte tatsächlich noch einen Platz für uns. Und den konnten wir uns nicht aussuchen. Entweder den oder Pech gehabt. Natürlich haben wir ihn genommen und hatten die nettesten niederländischsten Camper als Nachbarn. Allgemein scheint der Platz bei den Niederländern sehr begehrt zu sein, die Anzahl der deutschen Urlauber war echt gering. Eigentlich sind wir nicht so die extrovertierten Camper, die Anschluss suchen, aber hier war die Herzlichkeit so offen, dass wir oft stundenlang zusammen gequatscht und sogar einen deutsch-niederländischen Grillabend veranstaltet haben. Die Parzellen waren überraschend groß und wir hatten genug Platz für Wohnmobil, Anhänger mit Dachzelt und unsere fahrbaren Untersätze.
Über den Campingplatz
Das Gelände ist terrassenförmig aufgebaut und bietet Platz für Zelte, Wohnwagengespanne und Wohnmobile. Die sanitären Anlagen sind nicht zu weit weg und waren immer sauber. Vom Stil her schon etwas älter, aber so wie wir gehört haben, soll es in nächster Zeit erneuert werden. Im vorderen Teil der Campinganlage hat es ein kleines beheiztes Freibad, Restaurant und Imbiss. Der Supermarkt ist leider sehr überschaubar. Verhungern würde man nicht, aber für größere Einkäufe nicht geeignet. Im nahe gelegenen Hermagor gibt es mehrere Supermärkte, die sehr viele regionale Köstlichkeiten anbieten. Für die kleineren Gäste sind die Ponys und das Hasengehege die Hauptattraktion. Und an schlecht Wettertagen muss auch keine Langeweile aufkommen : es gibt ein kleines Kino, wo deutsche und niederländische Filme gezeigt werden. Bei den Teenies war abends der Jugendtreff sehr beliebt: Tischtennis und Musik hören. Da der Raum zur Straße hin liegt, gibt es keine Probleme mit der Geräuschkulisse. Aber das schönste am Campingplatz ist der Pressegger See. In fünf Minuten gut erreichbar. Über die gut befahrene Hauptstraße ( ab 22 Uhr dürfen keine LKW`s mehr fahren) geht ein Steg. Der Strand ist zweigeteilt: der größere Teil ist für Kinder und Strandbarbesucher. Der kleinere für Hundebesitzer, mit der Möglichkeit mit dem Vierbeiner schwimmen zu gehen. Abzäunt und uneinsichtig ist direkt daneben der FKK Bereich.
Ausflüge in der Umgebung
Direkt vom Campingplatz gibt es einige Wanderwege durch den Wald. Wir haben die auch für unsere größeren Gassirunden genutzt, denn die Hundewiese war nicht ganz so nach unserem Geschmack. Ein Teil wurde für Erdaushub genutzt und die Einzäunung war nur sporadisch. Die kürzeste Tour geht zu einem Wasserfall. Ganz oben waren wir nicht, denn da muss man schon ordentlich klettern können. Und die Wanderung zum Aussichtspunkt „Seeblick“ muss ich ehrlichweise zu geben, habe ich abgebrochen. Meine sportlichen Voraussetzungen waren nicht geeignet. Sprich ich habe geschnauft wie ein Walross und dachte, dass ich unterwegs zusammen klappe. Die Hunde wären gerne noch weiter gelaufen.
Wer es wie ich etwas gemütlicher mag, fährt mit dem Auto oder wie wir mit der Vespa auf die Egger Alm. Wir haben aber auch Wanderer gesehen, die die 13 km (4:20 h) Strecke als Herausforderung angenommen haben. Meinen größten Respekt. Auf der Egger Alm fühlt man sich sofort in einen Heimatfilm versetzt. Endlos grüne Wiesen und Wälder, grasende Kühe und die typischen Berghütten. Dort kann man auch einkehren und verschiedene Gerichte mit dem echten Egger Almkäse genießen.
Auf dem Rückweg wurden wir von einem Gewitter überrascht und waren natürlich völlig unpassend gekleidet. Bibbernd sind auf unserem Roller die Serpentinen runter gerollt. Aber so war das Wetter häufiger in Kärnten. Vormittags strahlend blauer Himmel und gegen späten Nachmittag einen Regenschauer wie aus Kübeln. Das ging dann eine Stunde und danach war wieder Sonnenschein.
Wer doch lieber in der Nähe vom Campingplatz bleiben möchte, kann auch um den Pressegger See wandern. Fahrrad fahren ist nicht erlaubt. Die Strecke geht durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet und Moorlandschaft. Seit langem habe ich mal wieder bunte Schmetterlinge, Grashüpfer und Seerosen gesehen. Vom See aus hat man einen schönen Ausblick auf die karnischen Alpen.
Zum Campingplatz gehört noch ein zweiter, der direkt am Eingang von Hermagor liegt. Der hätte mir auch gut gefallen, denn er hat einen großen Naturschwimmteich und dort sind die sanitären Anlagen schon modernisiert.
Kärnten hat uns sehr gefallen und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.