„Warum in die Weite schweifen, wenn das Gute so nah liegt?“ war unser Motto für die letzte Ferienwoche. Nachdem der Wetterbericht zeigte, dass es dann jetzt mit dem Sommer vorbei ist, wollten wir die restlichen sonnige Tage noch am Wasser verbringen. Der Bodensee ist von uns aus in gut 1,5 Stunden erreichbar und da wir wieder mal so kurzentschlossen waren, mussten wir den letzten freien Stellplatz nehmen. Und den gab es auf dem Campingplatz Horn auf der Halbinsel Höri am Bodensee. *unbezahlte Werbung*
Die Anordnung auf dem Campingplatz ist etwas ungewöhnlich. Wohnmobile und Wohnwagen stehen im Kreis auf abgegrenzten Wiesen. Eine richtige Privatsphäre hat man nicht und es gibt nur wenig große Bäume, die Schatten spenden. Gewöhnungsbedürftig, aber da wir eh die meiste Zeit mit dem Fahrrad unterwegs oder am Strandbad waren, konnten wir darüber hinweg sehen. Der Strand ist ausreichend groß, obwohl es 255 Stellplätze auf einer Fläche von 6 ha hat. Der Bodensee war noch richtig schön warm und das flache Ufer ist auch für Kinder geeignet. Der steinige Untergrund hat uns nicht gestört. Leider durften unsere Hunde dort nicht ins Wasser.
Was mir wirklich gut gefallen hat, dass der Campingplatz Autofrei ist. Man kann seinen Wohnwagen auf den Platz fahren, aber das Auto wird auf einem Parkplatz vor dem Campingplatz abgestellt. Für Kinder schon eine Gefahr weniger. Aber für die jüngeren Gäste gibt es auch viele unterhaltsame Angebote und Betreuungen. Da die Arbeiterwohlfahrt auch auf dem Platz vertreten ist, steht die Kirche im Vordergrund. Und auch hier gab es eine Bücherecke, wo man sich Bücher gegen eine freiwillige Spende holen oder seine ausgelesenen Bücher abgeben kann. Das hatten wir in Kärnten auch schon gesehen und ich finde das eine großartige Sache. Umweltfreundlich, günstig und nachhaltig.
Am Campingplatz gibt es einen Minimarkt, wo es jeden Morgen frische Brötchen gibt und am Strandbad kann man sehr gut in der Gastronomie essen. Für größere Einkäufe muss man dann schon in den Ort.
Auf der Halbinsel Höri, am Ufer des Bodensees gibt es gut ausgebaute Radwege, die durch riesige Wiesenflächen führen und dort hat es auch Möglichkeiten mit den Hunden ins Wasser zu gehen. Abseits der Wege kann man unberührte Natur erleben.
Dschungel oder Bodensee?
Da ich vor vielen Jahren mal ganz nah an der Schweizer Grenze gewohnt habe und oft mit dem Fahrrad nach Schaffhausen, zum Rheinfall, gefahren bin, war dort natürlich ein Besuch Pflicht. Ich hatte das alles ganz anders in Erinnerung und wollte unbedingt eine Bootsfahrt zum Felsen, direkt im Rheinfall, machen. Dazu war es nämlich damals nicht gekommen. Okay, was soll ich sagen. Ich bin wieder nicht zu meiner Überquerung des Rheins gekommen. Mann und Kind wurde nämlich schon beim Zusehen schlecht und alleine macht es auch keinen Spaß. Ein Punkt auf meiner Must Do Liste, den ich leider nicht abhaken kann, aber ich bin zuversichtlich, dass es irgendwann mal klappt.
Übrigens der Rheinfall ist einer der größten und wasserreichsten Wasserfälle Europas und ist schon 15 000 Jahre alt. Es stürzen ungefähr 373 Kubikmeter Wasser pro Sekunde hinunter. Das kann nur der Sapsfossen in Norwegen toppen. Bei gleicher Höhe fallen dort 577 Kubikmeter pro Sekunde.
Sieht aus wie ein Foto in der Endzeit, oder ? So kurz vor dem Weltuntergang. Mich beeindrucken diese Wassermassen, die da jeden Tag runter kommen. Jedes Jahr kommen ungefähr 1,5 Millionen Menschen, um den Wasserfall zu bestaunen. Das bringt jährlich etwa 2 Millionen Franken in die Kassen.
Warst Du schon mal am Bodensee? Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, jetzt öfter mal hinzufahren. Da lohnt sich auch ein Wochenende. Vielleicht kommen ja noch ein paar schöne Herbsttage. Welche Ausflugtipps hast Du für uns?